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Informationsmaterial

Diagnose

Während Post-Covid aktuell noch eine Ausschluss-basierte Diagnose ist, die sich auf eine vorangegangene COVID-19 Infektion und konsequente Symptome, die sich nicht anders erklären lassen stützt, gibt es für das überlappende ME/CFS bereits eine offizielle Liste mit Kriterien zur Differentialdiagnostik.

Diese variiert jedoch je nach kanadischer, internationaler oder UN (Institute of Medicine, IOM) Definition. Getestet werden kann für 16 verschiedene Symptome bzw. Symptomkategorien. Neben bereits erwähnten Symptomen wie andauernder, schwerer Fatigue und PEM sind hier auch generelle neuromotorische oder sensitive Störungen eingeschlossen, sowie Schmerzen, Schlafstörungen und Probleme mit verschiedenen Systemen des Körpers z.B. urogenitale oder gastrointestinale Beschwerenden.

 

Aufgrund der verschiedenen Diagnosestandards im Hinblick darauf wie viele Symptome aus welcher Unterkategorie erfüllt werden müssen und der Frage, ob ein bestimmtes Symptom überhaupt vorhanden sein muss bestehen sowohl für Patinet*innen als auch für Ärzt*innen diverse Hürden auf dem Weg zu einer finalen Diagnose.

 

Oftmals sind diverse, zeitintensive und kostspiele Besuche bei verschiedenen Fachärzt*innen involviert, was vor allem für hausgebundene oder bettlägerige Patienten mit schweren Verläufen eine nahezu unmögliche Herausforderung sein kann. 

Was bedeutet das für Betroffene?

Sowohl Long Covid als auch ME/CFS sind schwerwiegende Erkrankungen, die erheblich die Lebensqualität der Patient*innen einschränken. Die auftretende Fatigue selbst ist als körperliche Schwäche definiert und geht in beiden Fällen oftmals mit Post-Exertioneller Malaise (PEM) einher.

PEM ist definiert als die Verstärkung aller Symptome nach Anstrengung jeglicher Form, egal ob körperlich oder mental. Dabei können in schweren Fällen schon alltägliche Aktivitäten wie Zähne putzen oder duschen als Auslöser genügen und z.B. Muskelschmerzen oder grippale Symptome inklusive Fieber nach sich ziehen. Das führt dazu, dass ca. 60% der Patient*Innen arbeitsunfähig werden. Etwa ein Viertel kann nicht einmal mehr das Haus verlassen.

 

(Zusätzlich bedingt dieser immense körperliche Leidensdruck oft schwere mentale Probleme. Zum einen da die Lebensqualität der Betroffenen in vielen Fällen gravierend reduziert ist und zum anderen, da es oft ein langwieriger, erschöpfender Prozess ist, eine adäquate ärztliche Diagnose zu Erlangen. Gerade zu dieser Zeit, wenn für die Betroffenen selbst noch unklar ist, woran sie leiden, reagiert das soziale und professionelle Umfeld häufig mit Vorurteilen und Stigmatisierung. Patentient*innen leiden dann oftmals unter Ausgrenzung und dem Gefühl allgemein missverstanden zu werden, während sie zusätzlich die Angst, die eine ungewisse Erkrankung mit sich bringt, ertragen müssen.)
 

Sonderfall Post-Vac

Post-Vac ist keine klar definiert Krankheit. Vielmehr handelt es sich um ein Syndrom, das in Folge einer Covid-19 Schutzimpfung auftritt und mit ähnlichen Symptomen wie eine klassische Long COVID Erkrankung einher geht.

Generell ist ein Zusammenhang zwischen den Symptomen und der Impfung noch nicht bewiesen, jedoch aufgrund der hohen Korrelation sehr wahrscheinlich und wird aktuell erforscht. Genau wie bei Long-COVID leiden Betroffene oftmals auch unter ME/CFS Symptomen und die Einschränkung ihrer Lebensqualität ist vergleichbar. Eine klar definierte Diagnose gibt es derzeit nicht. 

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